Esteban de Bilbao y Eguia

Präsident des spanischen Cortes und des Rates des Königreichs

* 11. Januar 1879 Bilbao

† 23. September 1970 Durango

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 23/1957

vom 27. Mai 1957

Wirken

Esteban de Bilbao y Eguia wurde am 11. Jan. 1879 in Bilbao (Vizcaya) geboren. Er besuchte die Deusto-Universität und promovierte zum Dr. jur. und Dr. phil.

Seine politische Laufbahn begann er als Mitglied des Stadtrates von Bilbao, später war er Senator und Präsident der Deputation des Distrikts Vizcaya, schliesslich Mitglied der beratenden Nationalversammlung. Von 1939-1943 bekleidete B. das Amt des Justizministers.

Seit 1943 ist B. Präsident der Cortes, der spanischen Volksvertretung. In dieser Eigenschaft gehört er auch dem aus 11 Mitgliedern bestehenden Regentschaftsrat an. Ausserdem ist er seit 1948 Präsident des "Rates des Königreiches" (zur Übernahme der Regierungsgewalt im Falle eines nationalen Notstandes).

Eine entscheidende Rolle spielte B. anscheinend bei dem demonstrativen Rücktritt des Falange-Ministers Arrese und der dadurch ausgelösten durchgreifenden Kabinettsumbildung im Frühjahr 1957. Wie es heisst, ist Franco nach einer Aussprache mit B. zu der Ansicht gekommen, dass die von Arrese geplante Verfassungsreform für Spanien nicht tragbar sei, weil sie der Falange ein Machtübergewicht gegenüber dem Parlament und dem Staatsrat einräumen würde, das sich seiner ...